Wie wäre es auf einem Weg zu sein den ich mit wissendem Fuß, fühlendem Auge und sehender Hand erwandere?
Disponere-Kinesis
Ich verfüge über Bewegung
Was ist eigentlich Dispokinesis?
G.O.van de Klashorst machte nach einem Unfall der seine Musikerkarriere beendete eine Physiotherapeutische Ausbildung bei Bobath.
Die Bobath Therapie ist heute eine der wichtigsten Therapien für das Zentralnervensystem. Klashorst studierte Physiotherapie, und entwickelte eine Lehre zum ursprünglichen Körpergebrauch.
Die sogenannten „Urgestalten“ sind der Grundbaustein der Dispokinesis.
Ihr „roter Faden“ ist die Abstimmung von Stabilisierungsfunktionen (Körperspannung, Bodenkontakt) mit differenzierten Bewegungs- und Atmungsformen.
Es sind 42 einfache Basisübungen, die die natürlichen menschlichen Entwicklungsschritte vom Liegen bis zum Stehen unter Berücksichtigung des jeweils individuellen Ausdrucksgehalts nachvollziehen. Sie dienen dazu, bestimmte Abläufe der Senso – und Psychomotorik (Aufrichtungsreflexe, Haltungs-, Atmungs- und Bewegungsgefühle) bewusst zu machen und zu verändern. Sie helfen, erworbenes “stereotypes“ Verhalten zu erkennen und auch in der inneren Vorstellung zu den motorischen Urerfahrungen zurückzufinden.
Van de Klashorst nannte diese Arbeit, „Arbeit mit den Urgestalten von Haltung und Bewegung“. Dem Klienten wird über bildsprachliche Angebote eine unwillkürliche Bewegung entlockt, die er als eine Art „Fühlfoto“ abspeichern kann.
Das Gehirn greift sich diese Informationen heraus, um eine adäquate Lösung für ein Bewegungsproblem zu finden.
Die neuen Erfahrungen können auf diese Weise zum Musikinstrument oder zu anderen Tätigkeiten verlinkt werden.
Der Klient/Schüler kann die Erfahrung machen, dass er viele Möglichkeiten hat eine Bewegung zu initiieren und dass Leichtigkeit nur da sein kann wo Aufmerksamkeit nicht ausschließlich ist.
Über mich
Seit 1993 spiele ich als stellvertretende Soloflötistin mit Verpflichtung zur Piccoloflöte im Osnabrücker Sinfonieorchester beim Stadttheater Osnabrück.
Ich habe in Berlin an der UDK studiert und hatte neben diversen Aushilfstätigkeiten eine Praktikantenstelle an der Deutschen Staatsoper Berlin. An der Universität Osnabrück hatte ich über 10 Jahre einen Lehrauftrag für Flöte.
Im Jahr 1999 bin ich an fokaler Dystonie erkrankt und seither auch Mitglied der Gesellschaft für Musikphysiologie und Musikermedizin
Mitglied der Deutschen Dystoniegesellschaft ( DDG) und Teilnahme am internationalen Dystoniekongress in Hannover 2016
Leiterin der Selbsthilfegruppe “ Musiker mit Dystonie“
Zertifizierte Ausbildung mit Diplom in Dispokinesis bei der Europäischen Gesellschaft für Dispokinesis (EGD), Mitglied in der EGD
Teilnahme am Weltkongress „Physiotherapie im Fokus der Musikermedizin“.
Fortbildung an der Musikhochschule in Zürich bei Prof Hildebrand zum Thema
“ Die Dispokinesis im Spiegel der aktuellen musikmedizinischen und musikphysiologischen Forschung“.
Im Alter von 31 Jahren, nach nur 5 Berufsjahren, begann meine rechte Hand nicht mehr so recht zu laufen. Ich glaubte zunächst an eine Überlastung, da meine Position sehr anspruchsvoll ist und ein sehr hohes Übepensum verlangt.
Ein Jahr später war es dann amtlich, dass ich eine Musikerdystonie habe, und meine Karriere zu Ende ist, noch kaum dass sie begonnen hatte.
Durch die Behandlung mit Botox und dank einer kompetenten Alexander Lehrerin konnte ich meine Symptomatik so weit stabilisieren, dass ich weiterhin den Anforderungen meiner Stelle genügen konnte.
Auf diese Weise zu spielen war jedoch verbunden mit Schmerzen, grosser Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und jede menge Streß, was dann nach über 15 Jahren zu einem „Burn Out“ führte.
Ich reichte einen Antrag zur Anerkennung der Dystonie als Berufskrankheit bei der Berufsgenossenschaft ein und wechselte zu Prof.Dr.med. Alexander Schmidt an die Charite Berlin, wo ich Unterstützung für einen neuen sehr komplexen Behandlungsweg bekam.
Meine Arbeit mit Dispokinesis
Nachdem ich Schülerin von Angelika Stockmann wurde, und selbst erfahren durfte, wie sich der Dystonieknoten sogar nach 20 Jahren zu entwirren begann, entschloss ich mich zu einer zwei jährigen Ausbildung zur Dispokineterin bei der EGD.
Seit der Zeit der Ausbildung arbeite ich mit Kolleginnen und Kollegen von verschiedenen Orchestern und auch einigen Pianisten an unterschiedlichen Aufgabenstellungen, wie z.b. Lampenfieber, Ansatzstörungen, Schmerzproblematiken und am Problemfeld Berufskrankheit fokale Dystonie.
Die Dispokinesis bietet Lösungswege bei:
Schmerzen /Verspannungen
Ansatz/Atem und Stimmproblemen
Fokale Dystonie
Funktionelle Probleme des Bewegungsapparates
Auftrittsängste
Überbelastung
Probespielvorbereitung für Flötisten, Workshops für Orchester und andere Interessenten ist auf Anfrage möglich.
Ich arbeite hauptsächlich mit den Urgestalten, da die Musiker zumeist sehr gut selbst zu ihrem Instrument „verlinken“ können.
Darüberhinaus arbeite ich mit Feinmotorikübungen, Mundmotorikübungen, Atem-und Balanceübungen, habe Erfahrungen in „Bodylance“, „Life Kinetik“, „Bewegungsevolution“ und „Alexandertechnik“.
Dispokinesis ist eine wertvolle Arbeit um Spielproblemen und Erkrankungen des Motoriksystems präventiv zu begegnen
Beratung in Sachen Anerkennung der Berufskrankheit Dystonie durch die Berufsgenossenschaft, Erwerbsminderungsrente und Therapiekostenübernahme erhalten meine Klienten im Rahmen des Unterrichts, oder als Mitglieder der Selbsthilfegruppe „Musiker mit Dystonie“ die ich seit 2018 leite.
Wie ich Dispokinesis für mich entdeckte
Ich lernte bei einem Treffen der Selbsthilfegruppe „Musiker mit Dystonie“, Angelika Stockmann kennen, die die Arbeitsweise mit Dispokinesis von G.O.van de Klashorst, der selbst Physiotherapeut und Musiker war, vorstellte.
20 Jahre nach Diagnosestellung, fand ich einen Weg den dystonischen Krampf zu lösen, und meine natürlichen Spielbewegungen wieder zu finden.
Ich begann das Problem von Grund auf zu durchleuchten und zu analysieren; mein Fazit war, dass ich sämtliche „Motorikordner“ vom Zähneputzen bis zum Schreiben, vom Krabbeln bis zum Gehen neu anlegen und mit Informationen füllen muss, um dem Gehirn die Möglichkeit zu geben neue Bewegungsmuster anzubahnen und zu verknüpfen.
Die neuen Bewegungsmuster müssen positiv durch das “ Bewertungssystem“ im limbischen System laufen, welches der älteste Teil des Gehirns, das sog. „Reptiliengehirn“ ist, wo die Emotionen gemacht werden.
E-motion bedeutet so viel wie innere Bewegung.
Dieser Teil des Gehirns wird von Reflex- und Instinktverhalten beherrscht und ist über bewusstes Denken und Wille nicht zu erreichen.
Jedoch auf Vorstellungen für die Motorikplanung, die der Bildsprache, dem Spielerischen, der Gefühlswelt, der öffnenden Zielgerichtetheit und der Sinnlichkeit entspringen, reagiert es positiv mit einer Bewegung die leicht ist.
So ist es möglich das Motorikzentrum in den Basalganglien, wo die Störung “ Dystonie“ beginnt, positiv zu beeinflußen.
Bewegungsabläufe die auf diese Weise geplant sind, werden positiv bewertet und somit schneller und sicherer abgespeichert.
Sie stehen auch in Streßsituationen zur Verfügung, da das Gehirn dies mit der Ausschüttung von Dopamin und Endorphinen belohnt.
Mir war sofort klar, dass in der Dispokinesis ein bedeutsamer Schlüssel zur erfolgreichen Dystonietherapie liegt.
Mir war klar, daß sich durch Dispokinesis eine Möglichkeit eröffnet, neben der schwerwiegenden Berufskrankheit „Dystonie“, auch andere Problemfelder von Musikern, wie Auftrittsangst, Lampenfieber, Schmerzproblematiken usw. zu behandeln, und so erfolgreich Hilfe zur Selbsthilfe vermittelt werden kann.
Informationen zur Musikerdystonie unter
www.musiker-dystonie.hpage.de
Dispokinesis und Physiotherapie
Nicht nur für uns Musiker ist es, um feinmotorisch sein zu können, essentiell, über diese „Ordner“, in denen das gesamte Repertoire und Urwissen von „Bewegung“ angelegt ist, zu verfügen.
Auch Patienten mit Bewegungsstörungen und neurologischen Erkrankungen können von dieser Art der Anbahnung neuer Bewegungsabläufe und Muster profitieren.
Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Physiotherapeuten erscheint mir sehr sinnvoll, da sich die Arbeitsweisen fruchtbar ergänzen können.Erkrankungen des Bewegungsapparates können fachlich kompetent diagnostiziert werden.
Darüberhinaus hat der Physiotherapeut manuelle Therapie , CMD-Behandlung, Krankengymnastik, Skoliosebehandlung, neurologische Krankengymnastik nach Bobath, klassische Massage, Fußgymnastik, Beckenbodengymnastik und Atemtherapie in seinem Angebot.
Die enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt ist durch eine ausführliche Anamnese, Diagnose und regelmässige Therapie- Entwicklungsberichte gegeben.
Preise für Dispokinesisunterricht
Preise nach Absprache
Eine Kostenübernahme für den Dispokinesisunterricht durch die Bayerische Versorgungskammer wird bei Orchestermusikern auch als Präventionsmassnahme in der Regel gewährt;
die GVL bezuschusst den Dispokinesisunterricht für Studenten, Musiklehrer und Freiberufler.
Vorraussetzung ist eine Verordnung, auch präventiv, des behandelnden Musikermediziners oder des Hausarztes.
Kontakt
Sabine Szacknys, EGD zertifizierte Dispokinesislehrerin
e mail: szacknys@gmail.com
Tel: 0176/48762765
05424/7501198
Impressum/Datenschutz
Links
Europäische Gesellschaft für Dispokinesis
www.dispokinesis.de
Praxis für Dispokinesis Angelika Stockmann
www.dispokinesis-praxis.de
Praxis für Stimmbildung und Dispokinesis Eva Achatz
www.eva-achatz.de
Physiotherapiepraxis Stefan Faßnacht-Lenz Hannover
www.fassnacht-lenz.de
Alexandertechnik Barbara Röder
www.alexandertechnik-osnabrueck.de
Bodilance Petra Kunz Blunert
www.bodilance.de
Martina Kunstwald Bewegungsevoltion
www.martinakunstwald.de
Deutsche Dystonie Gesellschaft
www.dystonie.de
Deutsche Orchestervereinigung
www.dov.org
Institut für Musikphysiologie und Musikermedizin Hannover
www.immm.hmtm-hannover.de
Charite Berlin Kurt-Singer Institut
musikermedizin.charite.de
Hochschule für Musik Detmold Institut für Musikergesundheit
http://www.hfm-detmold.de/studium/musikergesundheit/
Hochschule für Musik Dresden Institut für Musikermedizin
www.hfmdd.de/campus/musikermedizinische-ambulanz/
Musikhochschule Zürich Institut für Musikphysiologie Horst Hildebrand
www.zhdk.ch/person/150695
Ausblick